12.04.2015: Erhaltung der Fragmente des Lokschuppens 1
Vielen Besuchern fällt erst auf den zweiten Blick auf, dass das Bahnbetriebswerk Wittenberge bis in die 1990er Jahre noch über einen zweiten Rundlokschuppen, den sogenannten Lokschuppen 1, verfügte. Er gehörte praktisch zur Grundausstattung des Werkes und wies eine besondere Bauform auf: Es handelte sich nämlich um eine sogenannte Rotunde. Dabei handelte es sich um ein vollständig geschlossenes Bauwerk, bei dem sich die Schuppengleise und die Drehscheibe unter einem Dach befanden. Dieses Bauwerk wurde in der geschlossenen Form bis in die 1980er Jahre genutzt. Dann zerstörte ein Sturm Teile des Daches, woraufhin das Dachteil über der Drehscheibe entfernt wurde.
Im Zuge des Bahnhofsumbaus und der Verlegung des Streckengleises von Wittenberge in Richtung Magdeburg Ende der 1990er Jahre wurden weitere Gebäudeteile abgetragen, so dass jetzt nur noch eine kreisrund gepflasterte Fläche an die Lage der Drehscheibe erinnert. Außerdem stehen noch Gebäudereste, die ehemals drei Lokschuppengleise überspannten. Zuletzt wurde dieser Teil unter anderem als Kfz-Werkstatt für Fahrzeuge der Deutschen Reichsbahn genutzt. Dazu wurden auch Wände und eine Zwischendecke in das Gebäude eingebracht. Da die Bedachung des Gebäudes einsturzgefährdet war, wurde nun die Reste des hölzernen Dachstuhls entfernt und die metallenen Dachbinder freigelegt. Es ist geplant, die Bausubstanz zu konservieren und somit der Nachwelt zu erhalten. In welcher Form das geschieht, hängt von weiteren statischen Untersuchungen, der Absprache mit dem Denkmalschutz und (natürlich) von der Finanzlage ab.
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