Der Prignitzer vom 25.04.2018
Museumslok "Emma" ist wieder da
Wittenberger Dampflok
von Barbara HaakWittenberge "Emma" ist wieder da. Ein Tieflader bringt die kleine Dampflok aus Benndorf im Mansfelder Land nach Wittenberge in den Historischen Lokschuppen. Am Steuer des Trucks sitzt Frank Lauckner. Viereinhalb Stunden war er unterwegs, dann war das ehemalige Bahnbetriebswerk und heutige Museum erreicht. Zur Begrüßung von "Emma" haben sich Mitglieder vom Museumsverein eingefunden. "Emma" war seit dem 29. Mai bei der MALOWA Bahnwerkstatt GmbH in Benndorf zur Hauptuntersuchung. Nun kommt sie pünktlich wieder zur ersten Veranstaltung des Jahres am 5. und 6. Mai nach Wittenberge. "Das passt", freut sich der stellvertretende Vereinschef Dennis Kathke.
Frank Lauckner hat seinen Truck inzwischen auf das Museumsbahngleis rangiert. Die Zugmaschine fährt er weg. Jetzt kommt der knifflige Teil. Die 30 Tonnen schwere Lok muss vom Ladeteil auf die Schienen gebracht werden.
Frank Lauckner legt Schienen an den Tieflader, fixiert und stabilisiert sie mit Holzklötzen und -keilen. Martin Füßel vom Verein geht ihm zur Hand. Dann löst Lauckner Stück für Stück die Ketten, mit denen die Lok für den Transport fest verspannt war. Nun hängt "Emma" quasi am Windenhaken, soll langsam Richtung Gleis rollen. Noch tut sie den Männern nicht den Gefallen. Lauckner, Füßel und Dirk Endisch vom Verein helfen dem Dampfross mit langen Eisenhebeln auf die Sprünge. Die Lok setzt sich in Bewegung, rollt auf den provisorischen Schienensteg und Zentimeter für Zentimeter weiter auf das Museumsgleis. Es ist geschafft. Dirk Endisch erklimmt den Führerstand einer kleinen Diesellok. Mit ihr wird "Emma" jetzt an ihren angestammten Platz rangiert.
Auch wenn man es der Lok, die rund 40 Jahre als Werksbahn im Einsatz war, nicht ansieht, bei der Hauptuntersuchung wurde sie völlig auseinander genommen. "Die Kesseluntersuchung war an der Reihe. Der Kessel hat komplett neue Heizungsrohre bekommen. Die vollständige Fahrwerksuntersuchung ist gemacht worden. Die Lok hat einen neuen Aschekasten erhalten", zählt Kathke auf. Die Kosten für die sehr aufwändige Hauptuntersuchung, ohne die die Lok aber nicht mehr fahren dürfte, liegen im fünfstelligen Bereich, sagen die Vereinsmitglieder.
"Emma" gehört aber nicht dem Museumsverein, auch wenn sie dort ihren Standort hat. Sie befindet sich, wie die meisten anderen Dampfloks im Museum, in Privatbesitz.
Stahlross musste sich in Benndorf aufwändiger Hauptuntersuchung unterziehen / am 5. und 6. Mai wieder im Einsatz. |
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